Gemeinde Kals am Gro�glockner


Land- und Forstwirtschaft in Kals

Durch Veredelung zu mehr Wertschöpfung


Bis Mitte der 60er Jahre bildete die Landwirtschaft in Kals die Haupteinnahmequelle für den überwiegenden Teil der Bevölkerung. Es gibt heute noch 61 landwirtschaftliche Betriebe, davon betreiben rund 38 Rinderhaltung. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe ist stark rückläufig. Lebten 1970 noch zahlreiche Bauern alleine von der Milchwirtschaft, sind es im Jahr 2018 noch noch eine handvoll Betriebe, die überhaupt noch Milch produzieren. Auf Nebeneinkünfte wie zB Vermietung sind mittlerweile alle Landwirte angewiesen. Man muss unterscheiden zwischen den Vollerwerbs-, Nebenerwerbs- und Zuerwerbsbauern (z.B. aus einer Zimmervermietung). 1999 ging die Schlachtstelle in Kals/Großdorf in Betrieb, um einen möglichst kurzen Transportweg für die Tiere zu gewährleisten. Seit 2020 wird Kuh- und Ziegenmilch von Kalser Bauern in der Hofkäserei am Figerhof zu Weich-, Schnitt- und Bergkäse verarbeitet und am heimischen Markt angeboten.

Dem Bauern kommt heute immer mehr die Rolle des Landschaftspflegers zu. Besonders die Pflege der hochalpinen Flächen gestaltet sich oft schwierig und zeitintensiv. Auf Grund des technischen Fortschrittes wird heute die Heuernte großteils maschinell eingebracht. Es gibt jedoch noch Bereiche, vor allem auf unseren Bergwiesen, wo noch viel händische Arbeit notwendig ist. Diese aufwändigen Arbeiten unserer Landwirte sind Grundlage für die Kulturlandschaft.



Wurde bis um 1985 das Heu noch mittels „Harpfen“ getrocknet, wird es heute vorwiegend vom Boden aus eingebracht und mittels Heubelüftung nachgetrocknet oder zum Siloballen weiterverarbeitet. Die Heuarbeit, die in Kals in zwei Schnitten, ''Heumahd'' und "Grummet", eingebracht wird, zog sich früher durch die viele händische Arbeit über den ganzen Sommer hindurch. Heute wird die Ernte bei Schönwetter pro Schnitt in einigen Tagen hereingebracht.

Auf den Almen der Kalser Agrargemeinschaften verbringen Kühe, Jungrinder, Schafe und Pferde den Sommer. Auch private Almbauern gibt es noch vereinzelt, die ihre Tiere den Sommer über dort betreuen.

Auch das Almleben hat sich in den letzten 30 Jahren komplett verändert. Bis um 1970 wurde die Milch noch großteils auf den Almen verarbeitet. Es war viel Almpersonal notwendig, das über den ganzen Sommer hindurch auf der Alm wirtschaftete. Neben den Rindern wurden in früheren Jahren auch Schweine gehalten. Dadurch, dass die Milch nun großteils an Molkereien geliefert wird, sind auch die Nebenerzeugnisse der Milchverarbeitung, wie zB Molke, verschwunden. Diese Molke wurde oftmals an die Schweine verfüttert, zusammen mit dem frischen Almgras war die Ernährung der Tiere somit quasi gedeckt. Durch das Verschwinden dieses nahrhaften Produkts wurde auch die Haltung der Schweine auf den Almen immer weniger.

Durch den Ausbau des Wegenetzes und der Nähe der Almen wird heute die Bewirtschaftung der Almen großteils vom Bauern selbst durchgeführt, der täglich zur Alm pendelt. Dies erfordert natürlich für die Bauersfamilie einen enormen Arbeits- und Zeitaufwand.


Agrargemeinschaften in Kals am Großglockner

 

Agrargemeinschaft Kals
Obmann Stephan Unterweger, Burg 13

Arniger Alpe
Obmann Bauernfeind Josef, Arnig 1

Arniger Wald
Obmann Bauernfeind Bernhard, Arnig 4

Burger Kar Alpe
Obmann Oberhauser Joachim, Burg 7

Dorfer Alpe
Obmann Unterweger Stephan, Burg 13

Fallwindes Alpe
Obmann Oberhauser Anton, Lesach 3

Lesach Alpe
Obmann Unterweger Anton, Lesach 4

Pahlberg Alpe
Obmann Groder Georg, Großdorf 3

Peischlacher Alpe
Obmann Lublasser Alois, Oberpeischl. 9

Teischnitz Alpe
Obmann Rogl Martin, Burg 11

Staniska Alpe
Obmann Huter Alois, Staniska 7

Tschadine-Pfohl Alpe
Obmann Unterweger Stephan, Burg 13

Untergorn-Tscharnitzen Alpe
Obmann Islitzer Michael, Großdorf 47

Untertschadin-Berger-Ködnitz Alpe
Obmann Schnell Rupert, Glor-Berg 3

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